By Peter Döge, Michael Meuser
Im Zuge der Erweiterung der Frauenforschung zur Geschlechterforschung gewinnt die Frage nach den Konstitutions- und Reproduktionsbedingungen von Männlichkeit zunehmend an Bedeutung. Der Band versammelt Beiträge aus der soziologischen und politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung, welche die geschlechtliche measurement des Handelns von Männern in zentralen Bereichen der sozialen Welt (Politik, Familie, Beruf u.a.) zum Gegenstand haben und den lebensweltlichen und sozialstrukturellen Hintergrund dieses Handelns thematisieren (homosoziale Gemeinschaften, Milieuzugehörigkeit, ethnischer Hintergrund u. a.).
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Aufgrund dieser zentralen Bedeutung der Praxis für unseren wesentlich durch Karl Mannheim beeinflußten theoretisch-methodologischen Rahmen bezeichnen wir diesen auch als praxeologische Wissenssoziologie. 3 Dieses handlungspraktische Erfahrungswissen wird von denjenigen geteilt, die aufgrund gemeinsamer sozialisationsgeschichtlicher Erfahrungen beispielsweise in der geschlechts-, generations-, und milieuspezifischen Di3 50 Für die Unterschiede zur "hermeneutischen Wissenssoziologie" siehe Bohnsack 2001a, Kap.
45 Dies zeigt sich vor allem im individualisierten Milieu. Hier sind es öffentliche Werte wie Partnerschaftlichkeit, Universalismus und Individualität, die auch in die Paarbeziehung eindringen und das Leitbild für die Gestaltung der Intimbeziehung abgeben. Dabei sind Partnerschaftlichkeit und Geschlechtergleichheit Ideale mit geringerem Einfluss auf die faktische Machtverteilung in der Partnerschaft als bisher angenommen. Die im Partnerschaftsmodell implizierte Idee der Gleichheit resultiert, trotz der nicht zu leugnenden Veränderung gegenüber dem familistischen Modell, nicht einfach in einer Aufhebung der geschlechtlichen Dominanzordnung.