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By Birgit Enzmann

Wer jede westliche Demokratie als demokratischen Verfassungsstaat bezeichnet, übersieht das zentrale Charakteristikum, das ihn zu einer Staatsform sui generis macht: Er errichtet einen justiziablen Verfassungsvorrang, der selbst Volksabstimmungen und Parlamentsgesetze der letztentscheidenden Kontrolle eines Verfassungsgerichts unterwirft. Da hierin ein latenter Legitimationskonflikt mit der Volkssouveränität ruht, haben sich nur wenige Staaten tatsächlich dafür entschieden. Wie kam es zur Überzeugung, dass auch dem demokratischen Gesetzgeber nicht alles erlaubt sein soll? Welche Entscheidungen werden ihm verwehrt und wie kann das dennoch mit dem Demokratieprinzip in Einklang gebracht werden? Die vorliegende Studie rekonstruiert die Entstehung des Demokratischen Verfassungsstaates erstmals umfassend aus der Idee des justiziablen Verfassungsvorrangs heraus und stellt konfliktfreie Kombinationsmodelle vor.

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45 So bietet der Rechtsstaatsbegriff eine Anschlussmöglichkeit unseres Klassifikationsschemas an aktuelle bestehende Unterscheidungen oder eine sukzessive Erweiterung 45 Siehe hierzu den Sammelband von Becker/Lauth/Pickel, Rechtsstaat und Demokratie. Thomas Carothers: The rule of law Revival. In: Foreign Affairs 77 (1998), March-April, S. 95-106. Allan C. Hutchinson; Patrick Monahan: Democracy and the Rule of Law. In: Dies. ): The Rule of Law: Ideal or Ideology. Toronto 1987, S. 97-123. Guillermo O´Donnell: Horizontal Accountability in New Polyarchies.

Asp. 38 I. Der demokratische Verfassungsstaat als Staatsform sui generis 39 Gesetzgebers (Tabelle 3), an die konstitutionellen Vorgaben erkennen. Eine vor Änderungen geschützte Verfassung bleibt wirkungslos, wenn ihre Unterwanderung durch widersprechende Gesetze nicht sanktioniert wird. Die Überwachung der Verfassungskonformität der Gesetze wiederum begrenzt die Entscheidungsfreiheit des demokratischen Gesetzgebers nur, wenn er die Grundprinzipien der Konstitution nicht nach Belieben ändern kann.

51 Dienten die Schranken im 17. und 18. Jh. also dem Schutz des Einzelnen vor der Exekutive, schützen sie im demokratisierten Verfassungsstaat das Individuum auch vor den absolutistischen Bestrebungen des Gesetzgebers oder gar der Volksgemeinschaft selbst und beugen den Gefahren einer „Tyrannei der Massen“ vor. Um die Demokratisierung zu erreichen, wurden nach dieser Darstellung nicht völlig neue Institutionen geschaffen, sondern lediglich die schon bestehenden Einrichtungen, namentlich die Ständevertretungen und Parlamente reformiert und die bestehenden politischen Rechte teils ergänzt, teils nur weiteren Kreisen zugänglich gemacht.

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